Eine Kapelle mit persönlichem Charme

Die Kapelle in ihrer heutigen Form wurde vermutlich schon vor dem 30-jährigen Krieg erbaut. Der Bilmer Ortschronik ist zu entnehmen, dass gemäß einer Notiz des Lehrers Niefield aus einer alten Schulchronik die jetzige Kapelle im Jahr 1616 erbaut worden ist. Weitere Quellen, die diese Datierung bestätigen, existieren leider nicht.

Erstmals nachzuweisen ist die Existenz einer Kapelle im Ort Bilm hingegen schon im Jahr 1569. Durch die Bezeichnung der Gemeinde Bilm als „Kapellen“-Gemeinde in den Rechnungsvermerken über deren Einnahmen und Ausgaben kann auf das Bestehen eines solchen Bauwerks auf dem Grundstück des heutigen Kapellenkrugs geschlossen werden.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1578 belegt außerdem, dass die Kirchenglocke schon seit knapp 450 Jahren im Glockenturm hängt und weiterhin zuverlässig ihren Dienst verrichtet.

Da die Kapellengemeinde damals keinen eigenen Pastor hatte, bezahlte sie den Schulmeister für die zusätzliche Aufgabe als Kapellenleiter. Er hielt, „wenn erforderlich“, sogenannte „Lesegottesdienste“ ab und spielte außerdem das Harmonium, wenn der Pastor aus dem benachbarten Ilten zur Predigt anreiste.

Der Baustil der Kapelle ist gotisch. Das Außenmauerwerk besteht aus Bruchsteinen, die Fenster sind teils flachbögig, teils schlitzförmig. Auf dem Satteldach ist ein viereckiger Dachreiter aufgesetzt, in dem sich die Glocke befindet. Der Grundriss misst 12,50 Meter in der Länge und 7,35 Meter in der Breite.

Heute werden in der Kapelle regelmäßig Gemeindegottesdienste abgehalten. Viele Brautpaare, häufig auch von Außerhalb, wählen die Kapelle mit besonders persönlichem Charme als Hochzeitskirche aus. Besonders beliebt ist die kleine charmante Kapelle auch für Taufen. Der Vorplatz der Bilmer Kapelle angrenzend an unseren Kapellenkrug wurde 2014 neugestaltet und ermöglicht damit einen offenen und freundlichen Zugang zu dem gotischen Bauwerk.